Geschichte des DBYC
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Die wechselvolle Geschichte des Deutsch-Britischen Yacht Clubs (DBYC) ist eng mit der Geschichte (West-) Berlins verbunden und beginnt bereits im Jahr 1947 mit der Gründung des United Forces Sailing Club in Berlin und des United Services Yacht Club. Während der Blockade Berlins und der Luftbrücke der Alliierten wird Berlin vom Clubgelände aus durch die British Airforce mit Treibstoff versorgt. Vor dem Clubgelände landen Wasserflugzeuge der Britischen Schutzmacht zur Versorgung Berlins.
1952 wird der British Berlin Yacht Club (BBYC) gegründet. Im Jahr 1970 werden die ersten deutschen Mitglieder aufgenommen.
Nach der Grenzöffnung nimmt bereits am 10./11. November 1989 der erste Bürger der DDR an der Grand-Slam-Regatta für 505er, Laser, OK-Jollen und Europe teil.
Mit dem Fall der Mauer wird klar: Die Alliierten werden früher oder später Berlin verlassen. So wird am 6. November 1991 noch innerhalb des BBYC der Deutsch-Britische Yacht Club gegründet in der Absicht, die Tradition des BBYC im Hinblick auf Völkerverständigung und Bi-Nationalität im besten Sinne fortzuführen.
Die offizielle Eröffnung macht allen Anwesenden am 1. Oktober 1992 deutlich: Der Deutsch-Britische Yacht Club ist fester Bestandteil des Berliner Segler-Lebens. Mit Ms. Rosemary Spencer, damals Leiterin der Außenstelle Berlin der Botschaft des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, als Schirmherrin und aktivem Ehrenmitglied wird ein Stück deutsch-britischer Freundschaft für die Zukunft bewahrt. Am 2. Juli 1994 wird mit einer großen Party feierlich Abschied genommen vom British Berlin Yacht Club und von vielen seiner alliierten Freunde.
In den Jahren nach 2001 gerät der DBYC allerdings in stürmisches Fahrwasser. Der Eigentümer des Grundstücks, die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), fordert eine mehr als 400-prozentige Pachterhöhung. Eine solche außerordentliche Pachterhöhung ist durch den Verein nicht zu finanzieren, auch die Ankaufspreisvorstellungen der BIMA liegen weit außerhalb der Möglichkeiten des Vereins. Nach jahrelangen Verhandlungen kommt es schließlich im Jahre 2006 vor dem Landgericht Berlin zu einer Einigung, die den Fortbestand des DBYC auf einer tragfähigen Basis sichert.
Doch damit ist der DBYC noch nicht in ruhiges Fahrwasser gelangt, denn die BIMA kündigt den laufenden Pachtvertrag zum 31.12.2010. Nach zahlreichen Interventionen bis hin zum Bundeskanzleramt und zum Bundesfinanzministerium gelingt es schließlich, zum 1.1.2011 einen neuen und für den DBYC leistbaren Pachtvertrag auszuhandeln. Der Fortbestand des Vereins ist maßgeblich unserem Vereinsmitglied Professor Frank Judis zu verdanken, der aufgrund seiner Verdienste für den DBYC im Jahre 2012 zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt wird.
Im Folgenden eine detaillierte Chronik der wechselvollen Geschichte des DBYC
1947
Aufzeichnungen belegen die Gründung des United Forces Sailing Club in Berlin und des britischen United Services Yacht Club. Zu dieser Zeit existierte bereits der Inter Services Yacht Club.
1948
Während der Blockade Berlins und der Luftbrücke der Alliierten wird Berlin vom Clubgelände aus durch die British Airforce mit Treibstoff versorgt. Dazu wurde eine Pipeline vom Flugplatz Gatow zum Hafen des Clubgeländes verlegt.
Weil unter diesen Umständen an einen geregelten Segelbetrieb nicht zu denken ist, zieht der Segelclub zur Stößenseebrücke um, neuer Name: British Stößensee Yacht Club. Alle nun existierenden vier Namen bezeichnen im Grunde genommen denselben Segel-Club. Nach Beendigung der Blockade wird das Gelände in Kladow wieder bezogen, der British Stößensee Yacht Club wird später zum British Army Canoe Club.
1950
Ein Namensschild im Clubhaus zeigt den Namen Allied Forces Sailing Club.
1952
Veranstaltung der Coronation Cup Regatta vom Gelände am Stößensee. Dies zeigt, dass der Club dort nach wie vor ein zweites Domizil hat. Im gleichen Jahr erfolgt der endgültige Umzug nach Kladow mit der Umbenennung in British Berlin Yacht Club.
1960
Start der ersten Inter Services Cup Regatta der britischen, amerikanischen und französischen Yacht-Clubs.
1961
Umbenennung der Inter Services Cup Regatta zur Tripartite Regatta, die dreimal im Jahr von jeweils einem der teilnehmenden nationalen Yacht-Clubs ausgerichtet wird. Im Jahr 1993 findet die vorläufig letzte Regatta dieser erfolgreichen Serie statt.
1965
Abriss des alten Clubhauses, einer besseren Wellblech-Baracke. Der entstehende Neubau entspricht in etwa der heutigen Bebauung.
1970
Aufnahme der ersten deutschen Mitglieder. Abriss der alten Betankungsanlage, es entsteht eine der höheren Mitgliederzahl angemessene Steganlage.
1972
Erwin Beelitz, verantwortlich für die Club-Boote, kommt bei einem Bombenanschlag ums Leben. Zu seinem Gedenken wird durch den Rear Commodore – den offiziellen Leiter des BBYC, vertreten durch den Club-Manager Lt. Col. B. Steward – die jährlich vergebene Beelitz Trophy ins Leben gerufen.
1975
Das Jahr bringt dem Club neue Bootsstege und Erweiterungsbauten. Windsurfing
und Wasserski kommen zum sportlichen Angebot dazu.
1985
Der Club erhält 10 Jollen der Klasse Schwert-Zugvogel vom Berliner Senat. Nach Abzug der Alliierten und Übernahme der Zugvögel in den Bestand des Nachfolgevereins DBYC ist die größtenteils privatisierte Flotte Grundlage für eine rege Regattatätigkeit in dieser Klasse. Die im Winter stattfindende Frostbite Regatta Serie kann auf dieser Basis erfolgreich erhalten werden.
1988
Wiedereröffnung des Clubhauses nach Umbau und Renovierung im August.
1989
Fall der Mauer. Am 11./12. November nimmt der erste Bürger der ehemaligen DDR, N. Koppe, an einer Grand Slam-Regatta für die Klassen 505, OK-Jolle, Laser und Europe im BBYC teil.
1991
Während des Golf-Kriegs bleibt der Club vom 15. Januar bis zum 23. März aus Sicherheitsgründen geschlossen. Am 6. November Gründung des DBYC, dem Deutsch- Britischen Yacht Club, mit dem Ziel, die Tradition des BBYC im Hinblick auf Völkerverständigung und Bi-Nationalität im besten Sinne fortzuführen.
1992
Der BBYC feiert sein 40jähriges Jubiläum.
1993
Die vorläufig letzte Tripartite Regatta, an der alle drei alliierten Segel-Clubs teilnehmen, wird im BBYC abgehalten.
1994
Am 2. Juli 1994 wird mit einer großen Party feierlich Abschied genommen vom British Berlin Yacht Club und von vielen seiner alliierten Freunde.
2002
Das 50jährige Bestehen des BBYC/DBYC wird mit einer großen Sommerparty gefeiert. Nach neun Jahren Unterbrechung wird die Tripartite wieder zum Leben erweckt. Wegen des großen Aufwands – die teilnehmenden Boote des französischen Vereins CNSF müssen vom Tegeler See bis zum DBYC geschleppt werden (oder die der anderen Vereine nach Tegel) – wird es nur noch eine Regatta im Jahr bei wechselnder Ausrichtung und gegenseitiger Kostenbeteiligung geben.
2001/2011
Der Eigentümer des Grundstücks, die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), fordert eine mehr als 400-prozentige Pachterhöhung. Eine solche außerordentliche Pachterhöhung ist durch den Verein nicht zu finanzieren, auch die Ankaufspreisvorstellungen der BIMA liegen weit außerhalb der Möglichkeiten des Vereins. Nach jahrelangen Verhandlungen kommt es schließlich im Jahre 2006 vor dem Landgericht Berlin zu einer Einigung, die den Fortbestand des DBYC auf einer tragfähigen Basis sichert.
Doch damit ist der DBYC noch nicht in ruhiges Fahrwasser gelangt, denn die BIMA kündigt den laufenden Pachtvertrag zum 31.12.2010. Nach zahlreichen Interventionen bis hin zum Bundeskanzleramt und zum Bundesfinanzministerium gelingt es schließlich, zum 1.1.2011 einen neuen und für den DBYC leistbaren Pachtvertrag auszuhandeln. Der Fortbestand des Vereins ist maßgeblich unserem Vereinsmitglied Professor Frank Judis zu verdanken, der aufgrund seiner Verdienste für den DBYC im Jahre 2012 zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt wird.
2014
Der DBYC richtet die Absegel-Veranstaltung des Berliner Segler-Verbandes aus.
2016
Der DBYC richtet erfolgreich die Internationale Deutsche Meisterschaft der Schwertzugvogelklasse aus.
2016
Mit einem rauschenden Fest feiert der DBYC am 3. September sein 25jähriges Jubiläum.